Laufwunder berichten vom Wild Sau Dirt Run!

Michael Frühwirth in Georg Schmidthaler waren dieses Jahr beim WILD SAU DIRT RUN, dem wohl schmutzigsten Lauf Österreichs, mit dabei. Während Michal bei seinem Debüt die 10km absolvierte, quälte sich Georg fünf Stunden lang über die 20km Königsdistanz

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Bericht von Michael:

Hallo!

Es war der 8.Dezember 2010 als ich mich bereits für den Wildsau Dirtrun 2011 anmeldete. Es war mir klar dass sich dieser Lauf, von jedem anderen Lauf (den ich bis jetzt gelaufen bin) unterscheidet. Vor zwei Wochen hatte ich den letzten Laufbewerb und somit begann das Training. Highlight war ganz klar die Erstürmung von dem Berggipfel „Bodenwies“, was das Trainingsprogramm am 22.10.2011 darstellte.

 

Weiters war auch Regeneration angesagt, den ich wollte total fit und erholt diesen Lauf absolvieren und ich dachte anders kann man diese Herausforderung auch nicht meistern. Am Mittwoch vor dem Rennen besuchte ich noch einen Mentaltraining-Vortrag, den ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe. So war ich auch mental sehr gut eingestellt.

 

Am Freitag war dann bald Nachtruhe um auch ausgeschlafen, den Samstag 22.10.2011 zu beginnen. Nach einem Läuferfrühstück fuhren meine Eltern und ich zur Veranstaltung, die in der Nähe von Laaben stattfinden sollte. Nach ca. 1:30h Fahrzeit erreichten wir den Parkplatz, aber ich eilte gleich zur Anmeldung, derweil meine Eltern einen Parkplatz suchten. Aber diese Eile hätte ich mir absolut sparen können, den es war eine Megaschlange vor mir, die alle warteten. So hieß es anstellen und warten, wobei man sich Gott sei Dank die Zeit mit Gesprächen kürzer erschienen lies. Endlich war es dann soweit: Man gab die Verzichtserklärung ab und eine Kopie vom Lichtbildausweis, dafür erhielt man die Startnummer mittels Edding an die Hand geschrieben (wahrscheinlich damit man noch identifizierbar ist, wenn man wo gefunden wird *gg*). Beim nächsten Checkpoint erhielt man den Zeitnehmungschip, welchen ich nicht wirklich als erforderlich sah, denn mein Ziel war einfach gesund und mit Freude ins Ziel zu kommen. Zusätzlich erhielt man noch ein Teilnehmer T-Shirt und ein Kleidersack.

 

Bald darauf erfolgte die Läuferbesprechung und dort sah ich das erste Mal den „Director of Pain“ live, der eine tolle Ansprache hielt: Er freute sich, das so viele Leute gekommen sind wobei er es nicht verstand. Denn angeblich sollen Leute dabei sein die sich das zum wiederholten Male antun wollen. Er kündigte gleich mal den „Arschberg“ an und meinte die ihn noch nicht kennen, werden es wissen wenn sie dort sind.

 

Dann war es endlich soweit, zuerst gingen die 20km Läufer ins Rennen (mit dabei auch Georg Schmidthaler) und anschließend die 10km Läufer. Ich war im 4.Startblock dabei und gleich ging es ins Gelände, generell kann man sagen entweder es ging steil bergauf oder steil bergab. Keine Ahnung was falsch lief, ob wir einen Fehler machten oder der Veranstalter jedenfalls liefen wir die falsche Strecke. Plötzlich kam ein Quad auf uns zu und meinte wir müssen umdrehen. Dabei spreche ich von einer großen Anzahl, etwa 150Läufer die so ca. 20min Umweg aufgebrummt bekamen.

 

Schließlich waren wir auf den richtigen „Weg“ (meistens konnte man gar nicht von einem Weg sprechen) und zuerst hieß es 7km laufen. 3 Schluchten musste man bergauf und wieder bergab laufen. Dabei war Konzentration gefordert, den ein falscher Schritt konnte eine Verletzung bedeuten. Was aber sehr positiv war, jeder nahm Rücksicht auf den anderen und riskierte nichts auf Kosten anderer.

 

Es waren natürlich auch Labstellen auf der Strecke, wo man Wasser, ISO und Traubenzucker bekam. Mir persönlich ging es sehr gut, klar waren die Anstrengungen spürbar, aber was zu laufen war konnte ich auch laufen. Einige Passagen (bergab) waren nicht mehr wirklich zu laufen, da hieß es dann auf alle Vier hinunter zu rutschen und schauen das man rechtzeitig wieder zum Stehen kommt. Schließlich kam dann das Unausweichliche der berüchtigte „Arschberg“ wo es steil bergauf ging und einige Läufer die Grenzen aufgezeigt bekamen. Ich konnte ihn aber ohne Pause durchgehen, wobei natürlich das Tempo nicht das Höchste war. Oben angekommen genehmigte ich mir bei der Labstelle 2 Bananen und Tee um ja keinen Hungerast zu riskieren. Dann ging es hinunter in den Zielbereich, wo das erste Mal der Hindernis-Parcours auf uns wartete. Zuerst musste man nur eine Holzwand überwinden, aber gleich darauf die knallharte „Dusche“ – zweimal rein in pure Wasser-Dreck-Löcher und spätestens da fühlte man sich wie eine Wildsau. Weiteres musste man einen Holzlastwagen überklettern, Reifen durchkriechen oder überwinden, robben, und einiges mehr. Meine Eltern unterstützen mich dabei mit toller Anfeuerung und so ging es in die zweite kleinere Runde. Zuerst musste man wieder 3km laufen bevor es das zweite Mal in den Hindernis-Parcours ging. Bei den Wasser-Dreck-Löchern fragte einer: „Warum tut man sich so was an?“ und spontan antwortete ich: „Weil wir Wildsäue sind!“

 

Total erschöpft aber überglücklich und für mich wirklich die härtesten 10km meines Lebens erreichte ich das Ziel. (Inoffizielle Zeit 3:07:11 und den 718.Platz) Dort gab es dann den Grund warum ich diese Strapazen auf mich nahm: Die „Wildsau Finisher-Medaille“ – eine Ehre diese umgehängt zu bekommen! Völlig verdreckt ging es zu den Duschen, wo sich für mich eine ziemliche Überraschung darbietete: Es gab warmes Wasser und so konnte man sich wirklich einiger Maßen wieder säubern.

 

Von der Heimfahrt bekam ich nicht viel mit, da der Schlaf über mich kam und ich auch noch 12Stunden weiter Schlaf genießen konnte von Samstag auf Sonntag!

 

FAZIT: ICH BIN EINE WILDSAU!!!

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