Kaiserlauf Halbmarathon in Bad Ischl

Hallo Laufbericht – Leser(in)!

Eigentlich wollte ich den Linzer City Nightrun am Donnerstag laufen, konnte aber wegen beruflichen Komplikationen dann doch nicht daran teilnehmen. So forschte ich wieder im Internet, ob es denn nicht einen anderen Lauf gibt und siehe da in Bad Ischl wurde ich fündig. Am 30.09.2012 fand der sogenannte Kaiserlauf statt, wo ich mich für den Halbmarathon anmelden wollte. Leider war die Voranmeldung schon abgelaufen und konnte mich nur mehr am Sonntag nachnennen.

Mir kam auch folgende Idee in den Sinn: Bad Ischl hat ja auch eine Therme und die lädt ja förmlich zur Regeneration nach dem Lauf ein! – Dies teilte ich meiner Freundin Elisabeth mit und sie war gleich einverstanden, also sollte es am Sonntag Laufen – Therme heißen.

Am Sonntag fuhren wir nach einem Frühstück um 07:15Uhr von mir zuhause weg und erreichten Bad Ischl ohne Probleme, nach ca. 1.5h Fahrzeit! Parkplatz war toll angeschrieben und ich dachte sogar es wäre ein Gratisparkplatz. (Falsch – dazu später mehr)

Wir gingen dann zur sogenannten „Trinkhalle“ (sieht aus wie eine griechischer Tempel), wo die Nachmeldung und Startnummernausgabe war. Ich bekam die Startnummer 254 und ein Startersackerl, durfte aber dafür stolze 32€ hinblättern. Nächste Station war eine Bäckerei, wo ich mir in Form eines Gebäcks nochmals Kohlenhydrate gönnte.

Beim Auto traf ich die letzten Vorbereitungen und legte die Pulsuhr an. Ihr fragt euch vielleicht, was hat der Typ! Eine Woche nach dem 50km Lauf schon wieder einen Halbmarathon!? – Ich kann euch beruhigen, ihr wart nicht die einzigen mit diesen Gedanken. Natürlich war mir die Strapazen letzter Woche bewusst, aber ich fühlte mich gut und wollte einfach gemütlich einen Halbmarathon laufen. Zielzeit sagte ich zu Elisabeth ca. 1:35-1:40h, kommt drauf an wie es läuft und ob der Körper schon wieder mit macht.

Da das Wetter doch relativ kühl war (zwischen 10 -15°C) zog ich mir ein Langärmel – T-Shirt an. Der Start wurde dann um ca. 10min nach hinten verschoben, Grund war weil die Erntedank-Messe noch nicht aus war! (War wohl Befehl des Pfarrers *gg*)

Kurz vor dem Start, kam auf einmal der Kaiser mit einem Fotographen auf uns zu. Er wollte ein Foto mit den Läufern, gesagt – getan und ich bin auch auf den Foto! Nach Verabschiedung bei Elisabeth war es endlich soweit, der Countdown wurde herunter gezählt und der Bürgermeister gab den Startschuss. Die Spitze zog gleich mal richtig weg, denn es waren auch zwei Kenianer am Start. Ich dachte mir nur, da geh ich auch mal etwas mit und schau mir das an. Nach einer kleinen Runde kam man wieder bei Start/Ziel vorbei und der Sprecher vermeldete: „Jetzt geht es hinaus in die Natur!“ Immer wieder schaute ich auf die Uhr und musste feststellen dass ich viel zu schnell unterwegs bin. Aber mein Körper machte das nichts aus, er zog mit – ob das mal gut geht!

Wir liefen einer Ortschaft entgegen die „Laufen“ hieß (coole Sache), wo eine Wende war und auch eine Zeitmatte: 8km in einer Zeit von 32:06min – ich nahm mal bei der Verpflegung einen großen Schluck Wasser um das Ganze mal zu realisieren, was möglich wäre. Somit ging es wieder an der anderen Seite des Flusses zurück nach Bad Ischl, wo wir wieder Start/Ziel passierten und wir damit 13,7km absolviert hatten. Da wurde mir das erste Mal so richtig klar, wie stark ich unterwegs war. Denn diese Distanz (8 – 13,7km) hatte ich nach einer Zeit von 23:34min in den Füßen. Der Sprecher war gewaltig motiviert und puschte jeden Einzelnen für die letzten 7,4km. Es ging nochmals raus in die Natur, wo man auch konzentriert bleiben musste: Wurzeln durften nicht zur Stolperfalle werden und auch Stiegen waren eingebaut, die den Laufrhythmus unterbrachen und man sich auszeichnen konnte, wenn schnell wieder das Tempo erreicht werden konnte. Teilweise standen auch Menschen entlang der Strecke und versuchten uns anzufeuern, damit das Tempo hoch blieb.

Ich löste mich von meiner Gruppe und lief so die letzten Kilometer alleine. Bei Kilometer 17,3 gab es nochmals eine Zwischenzeit, wo ich erfuhr dass die letzten 3,6km nach 15:20min bewältigt wurden. Langsam wurde es zäh – klar nach dem 50km Lauf kam einem die Distanz doch kürzer vor. Aber das Tempo, puh das hatte ich wirklich nicht geplant. Endlich ging es wieder hinein in die Stadt und man konnte sich die letzten 500m ins Ziel tragen lassen, denn die Stimmung war echt toll! Hut ab vor diesem Sprecher und auch dem Publikum, da es voll mit zog!

Ich konnte es nicht glauben, ich überlief die Ziellinie nach einer Zeit von 1:27:08 – neue persönliche Bestzeit! Denn die Alte wurde um 1:42min unterboten – einfach unfassbar! Denn ich hatte nicht darauf hintrainiert, oder sonstiges! Nein, nicht einmal vor hatte ich es, aber ein altes Sprichwort sagt ja: „Wenn man es am wenigsten erwartet, erhält man die größte Überraschung!“ Ich war überglücklich – Elisabeth wusste auch nicht was sie sagen sollte und konnte mir nur gratulieren. Ich war so schnell, dass sie nicht einmal zu einem Zielfoto von mir kam, da sie mit mir noch nicht gerechnet hatte und ich selbst ja auch eine andere Zeit vorhatte.

Überwältigend, denn jetzt zähle ich zu den vier besten Halbmarathon Läufern von Laufwunder Steyr, wobei nur mehr Christian vor mir aktiv ist! Insgesamt erreichte ich den 48.Platz von 270 Läufern und den 8.Platz in meiner Altersklasse! Tempo betrug 4:08min/km bzw. 14.53km/h.

Bei der Zielverpflegung gab es Bananen, Äpfel, Kuchen und Wasser sowie Iso zum Trinken. Da mir schnell kalt wurde, gingen wir zum Auto und holten unsere Sachen für die Therme. Dort wurde relaxt, entspannt und der Erfolg verarbeitet! Bei einem waren wir uns einig, das letzte Mal waren wir nicht in dieser Therme, denn sie kann sich wirklich sehen lassen und noch dazu liegt sie genau gegenüber vom Bahnhof.

Beim Parkplatz wurden wir nochmals überrascht, denn wie erwähnt war es doch kein Gratisparkplatz und wir mussten 8€ bezahlen, aber das konnte unsere Glückseligkeit auch nicht mehr drüben. So ging ein perfekter Sonntag für mich/uns zu Ende und ich kann nur sagen: „Leute ich hab es wirklich nicht geplant! Aber wenn´s läuft, dann läuft´s!“

Bis Bald,

Michael

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