RACE ACROSS BURGENLAND - 218km von Kittsee nach Kalch - NONSTOP - die härteste Laufveranstaltung Österreichs! Hört sich verrückt an, oder ?
Trotzdem haben zwei Laufwunder Läufer diese Tortur auf sich genommen und sich quer durch das Burgenland gequält!
Gerald Kny und Markus Hartlauer zeigten irrsinniges Stehvermögen und schafften es als zwei von nur sieben Teilnehmer bis ins Ziel!
NEU: Bericht von Gerald...
Hallo zusammen,
nach langer Vorbereitung standen Markus und ich gemeinsam mit unseren Betreuerteams am Start zum ARAB. Die Nacht vor dem Start war leider nicht sehr erholsam, denn in den Zimmern war es sehr heiß, und ich wurde immer wieder völlig nass geschwitzt munter.
Pünktlich um 06:00 fiel der Startschuss, und mit gemischten Gefühlen gingen wir in das Rennen. Von Anfang an lief ich so gut wie möglich auf Sparflamme und positionierte mich am Ende vom Läuferfeld.
Sehr bald wurde es richtig heiß, und mein Team Gerlinde und Melanie hatte alle Hände voll zu tun, um mich immer mit den richtigen Sachen zum gewünschten Zeitpunkt zu versorgen. Nach kurzer Anlaufzeit
hatten sie sich gut eingespielt.
Die Stunden vergingen, und es kam was kommen musste. Bei einem Kreisverkehr nahm ich die falsche Abzweigung. Auch mein Team war sich nicht einig, aber als sie mir wieder entgegenkamen, sagten sie mir, dass ich am richtigen Weg bin . Als auch noch zwei Läufer hinter mir auftauchten war ich wieder guter Dinge. Leider war die Schnellstraße auf der ich lief durch einen tiefen Graben vom Radweg getrennt und so riess meine Versorgung ab. Nach einer gefühlten Ewigkeit sah ich wie meine Betreuer auf den Radweg einbogen. Leider glaubten sie, ich bin schon weiter und fuhren wieder fort. Als ich zur Abzweigung nach Schützen a. Geb. kam, begrüßte mich ein Läufer mit den Worten „ DU HAST ABGEKÜRZT“! Kurzer Hand beschloss ich nach Schützen zurück zu laufen (2Km), damit alles seine Richtigkeit hat.
In Schützen angekommen war von meinen Team weit und breit keine Spur. Zum Glück für mich, stand ein anderes Betreuerfahrzeug am Straßenrand, wo ich mich versorgen und telefonieren konnte. Nach dem ich meine Position bekannt gegeben hatte, war kurz darauf mein Team wieder zur Stelle. Jetzt beschloss ich den Rat meiner Betreuerin anzunehmen und nahm mir ein Handy mit.
Meinen Plan in 12 Stunden 90 Km zu laufen hatte ich jetzt erreicht und hatte sogar einen Polster von 35 Minuten. In den nächsten 12 Stunden wollte ich „80 Km“ zurücklegen. Leider kühlte es auch in der Nacht nicht ab und so liefen wir bei 26°.
Um 22:30 Uhr, als ich nach einer Labe wieder auf der Strecke war, kam vom Team der Hilferuf, das Auto springt nicht mehr an. Ein nach langer Zeit vorbeikommender Autofahrer war so nett und holte von seinem Freund Starterkabel und gemeinsam leisteten sie Starthilfe. Um 23:09 kam endlich der erleichternde Anruf, Auto läuft wieder. Mittlerweile war ich schon ein schönes Stück vorangekommen und hatte die Schlüsselstelle bei der sich Markus verlaufen hatte richtig passiert.
Den Checkpoint bei KM 154,83 verließ Markus um 02:58, und wir trafen dort nur zwei Minuten später ein.
Um 06:05 hatte ich noch 35 Km vor mir und ich war schon guter Dinge, denn die Distanz war schon überschaubar und ich fühlte mich noch immer gut. Um 08:01 war es dann soweit und ich hatte Markus eingeholt. Gemeinsam setzten wir das Rennen Richtung Ziel fort. Bedingt durch die große Hitze gingen wir die meiste Zeit.
Als ich um 12:25 weit hinter uns zwei Läufer erblickte war ich der Meinung es sind die Franzosen die hinter uns liegen und jetzt dabei sind aufzuholen. Ich begann nun wieder zu laufen, denn auf keinen Fall wollte ich auf den letzten Kilometern zwei Plätze verlieren.
Um 13:31 war es dann endlich geschafft, ich erreicht als 4 nach 31:37 das Ziel. Nur 11 Minuten später traf Markus, der auch nochmal Tempo machte, als 5. ein. Überglücklich diese Strapaze überstanden zu haben lagen wir uns in den Armen und am Boden.
Natürlich wäre diese Leistung ohne meinem Team Gerlinde und Melanie nicht möglich gewesen. Den zwei Mädels war auch die Anstrengung ins Gesicht geschrieben, denn sie waren ja Rund um die Uhr für mich da und haben mich gut versorgt ins Ziel geleitet. Besten Dank noch einmal, super Leistung 32 Stunden bei 35° im Auto sitzen ist ja auch hardcore. Herzlichen Dank auch für die vielen aufmunternden WhatsApp‘s Nachrichten, ich konnte richtig spüren wie Ihr mitgefiebert habt.
Sportliche Grüße
UW
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Gerald (Sonntag, 26 April 2015 19:39)
Warum auch immer, ich hab mich angemeldet und auch gleich das Startgeld bezahlt.
Jetzt gibt es kein zurück mehr. Das Burgenland ist sicher sehr schön zu durchlaufen, zumindest rede ich mir das halt ein. Sportliche Grüße die Ultrawade
Markus (Montag, 20 Juli 2015 23:41)
Wo ein Gerald - da auch ein Markus. Angemeldet bin ich schon seit längerem; heute habe ich das Startgeld eingezahlt und es gibt somit kein Zurück mehr.
Zitat der Ultrawade: "es ist schön zu wissen, dass der Wahnsinn kein Ende hat. Wir werden das Burgenland durchpflügen!"
viele Grüsse Markus
Magadits Christian (Montag, 31 August 2015 11:50)
Herzliche Gratulation zu eurer Wahnsinnsleistung, Respekt!!
Vielen Dank für die köstlichen Palatschinken, Himbeeren, Orangen,..
LG Magi
Melanie Ebner (Freitag, 04 September 2015 17:09)
Es war ein meeegaa tolles Weekend!!! Ich liebe Sportliebende, verrückte Menschen und möchte Gerald und Markus nochmal <3 -lichst gratulieren - sie haben nicht nur körperliche Ausdauer sondern auch mentale Stärke bewiesen!!! :-D
Bin sehr happy dass ich dabei sein durfte, es war einfach Hammer.... !
Bleibt verrückt,
eure Mel :-*