Ein unglaublich hartes Laufwochenende verbrachte Gerald Kny bei der Tour de Tirol, wo es an drei Tagen 75km und 3845 Höhenmeter zu bewältigen gab.
Der schwierigen Strecke nicht genug, spielte auch das Wetter völlig verrückt und verlangte Gerald alles ab!
Hier sein Bericht...
Hallo zusammen,
am Wochenende stand bei mir die Tour de Tirol am Programm. 3-Tage/ 3 Bewerbe, alles im Gelände und viele Höhenmeter. Ich hätte zu mindestens jedem geraten, ohne Berg/Trail-Training an solchen Bewerben auf keinen Fall teilzunehmen.
Am Freitag reiste Ulla und ich in St. Johann an. Um 16:30 waren wir in Söll um die Startunterlagen abzuholen. Es stand der 10Km-Lauf am Programm, bei dem 3 Runden mit gesamt ca. 300Hm zu bewältigen waren. 605 Läufer gingen an den Start. Die ersten 1200m gingen gleich mal knackig bergauf. Ich hielt mich von Anfang an zurück, denn ich hatte ja den Marathon bereits im Hinterkopf, der am Samstag zu laufen war. Trotz der vielen Starter konnte man schon ab der 2. Runde problemlos den doch anspruchsvollen Kurs bewältigen. Die Trail Passagen im Wald waren gut ausgeleuchtet. In der letzten Runde war es dann vorbei mit schonen und ich ließ es das lange bergab Stück, bis ins Ziel, richtig krachen. In 47:25:05 erreichte ich das Ziel, das war der 224. Gesamtplatz, aber die Platzierung stand ja diesmal nicht im Vordergrund.
Tag 2: Der Kaisermarathon. Mit gemischten Gefühlen stand ich am Start, denn es waren doch 2345Hm zu bewältigen. Die ersten 8 Km waren rund um Söll leicht hügelig.
Schon bei Km 11 ging es mit der ersten Trailpassage los. Es ging ab jetzt ständig bergauf und zum Teil steil bergab, auf Wanderwegen, die nicht leicht zu laufen waren.
Leider regnete es bis Km 21, und danach wurde es richtig kalt. Bei den ersten Labstellen hatte ich mir zu wenig Zeit genommen, so dass ich ab Km 18 Hunger und Durst bekam. Die Labstellen waren gut organisiert und ausgestattet. Ab jetzt nahm ich mir immer eine Banane, ein Gel und trank ausreichend. Es gab an allen Labstellen heiße Getränke und das war auch gut so. Bei Km26 begann ein nicht enden wollender Anstieg, der extrem steil und rutschig war, danach ging es sofort wieder steil bergab.
Mit wechselnden Trailpassagen und Wanderwegen vergingen die Stunden und Km. Überglücklich sah ich nach einer gefühlten Ewigkeit das 40Km Schild. Leider rief mir ein Streckenposten zu „ nur noch 300Hm“, diese Information war für mich fast ein Rückschlag. Aber als ich im Ziel stand waren die Strapazen schon wieder fast vergessen.
Auch an diesem Tag bewies der Veranstalter wieder perfekte Organisation. Unzählige Streckenposten waren im Einsatz, denn es war zeitweise durch den starken Nebel nicht leicht sich zu orientieren. Erst am nächste Tag erfuhr ich, dass der Gipfelsturm kurz vor der Absage stand, da wurde mir erst richtig bewusst, wie schlecht die Bedingungen wirklich waren.
Tag 3: Der Pölven Trail. Heute waren 23Km mit 1240Hm angesagt. Diesmal waren 640 Teilnehmer am Start. Schon nach einem Kilometer ging der Geländelauf los, und auf den folgenden 19Km waren wir ständig im wechselnden Gelände unterwegs. Kurz vor dem Juffinger Jöchl (1181m) gab es gleich nach einem romantischen Wasserfall eine versicherte Passage, die sehr rutschig war. Einer der zahlreichen Streckenposten sah mir sofort mein Zögern an und begleitete mich durch dieses schwierige Stück. Es folgten noch zwei sehr steile bergab Stücke, ansonsten waren wir meistens auf normalen Wanderwegen unterwegs. Heute nahm ich mir bei den Labstellen Zeit, und verpflegte mich ausreichend. Leider war es wieder sehr nebelig und so gab es wieder keine Aussicht auf die Berge. Auf den letzten 3 Km kam die Sonne zum Vorschein und begleitete mich ins Ziel. Diesmal nützte ich die Ziel-Labe richtig aus und genoss den frischen Apfelstrudel. Die Zeit von 03:06:22 stand auch am 3. Tag absolut im Hintergrund.
Eine wirklich tolle, perfekt organisierte Veranstaltung. Bedauerlicherweise blieben uns die tollen Aussichten durch das Wetter verwehrt, aber es hätte ja noch schlimmer kommen können.
Für mich war es ein neues Lauferlebnis, denn ich habe bei den 3 Bewerben nur ein einziges Mal auf die Uhr geschaut. Es gab 363 Starter die alle Bewerbe gefinisht haben, und mit einer Gesamtzeit von 9 Stunden 41 Minuten war ich als Berglauf-Rookie mit Platz 190 ganz gut dabei und mehr als zufrieden.
Bis bald
Gerald
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Gerald (Samstag, 30 Juli 2016 15:14)
Bin dabei, alle drei Bewerbe natürlich. Ulla und ich haben ein super Wellness Hotel gebucht, und zwischendurch gehe ich ein bisschen laufen.