Entlang der berühmten Berliner Mauer war Ernst Bart am Wochenende beim Berliner Mauerweglauf über 100 Meilen (= 161,9km) unterwegs!
Nach 22 Stunden und 38 Minuten hatte er die Distanz bewältigt!
Hier sein Bericht...
Hallo Laufwunder!
Letztes Wochenende habe ich mich wieder nach Berlin begeben, um mein persönliches Hauptevent im diesem Jahr zu bestreiten. Es war der berühmte Mauerweg-Lauf von Berlin, oder auch bekannt die 100 Meilen von Berlin. Also ein Ultra mit einer Runde von 161,9 km entlang der ehemaligen Mauer von Ost und Westberlin.
Es waren über 100 Todesopfer zu beklagen, in dieser Zeit und jedes Jahr wurde ein Opfer beim Mauerweglauf geehrt. Heuer war ein 10 Jahre alter Junge dran, der durch einen Kopfschuss beim Versuch zu seinem Vater nach Westberlin zu gelangen, ums Leben kam.
Ich reiste am Donnerstag mit dem Flugzeug an und war in der Gluthitze von Berlin. Es hatte 38 Grad mehr brauch ich nicht zu sagen. Hotel bezogen und den Tag und den nächsten für Ausflüge genutzt. Ab 16 Uhr konnte ich mir die Startunterlagen holen und zwei Stunden später war das Briefing, welches sehr nützlich für mich war.
Der nächste Morgen war sehr zeitig zum Aufstehen, den der Bus, der mich ins Startstadion bringt, fuhr um 4 Uhr los. Dort bekamen ich noch Frühstück und um 6 Uhr war der Start.
Die Temperaturen hatten sich auf normal heruntergedreht, so dass es unter zwanzig Grad am Start hatte. Die Sonne ließ sich im Laufe des Tages trotzdem blicken.
Die ersten 20 km waren sehr interessant und abwechslungsreich. Ich sah Wachtürme, die Mauer und auch ein kleines Museum wo wir durchlaufen durften. Bei der Gedenkstätte von dem Jungen legte ich meinen Bären nieder, den ich im Rucksack hatte, was auch die anderen Läufer taten und so entstand ein Meer von Spielzeugen. Ich sagte zu ihm in Gedanken das ich den Lauf fertiglaufen werde.
Ich durchlief auch den Stadtteil Kreuxberg, wo ich lieber in der Nacht nicht sein wollte und schon gar nicht alleine, Brrrrr
Der Lauf ging mir sehr gut von den Füßen und ich wurde immer locker. Die Labstellen, insgesamt waren es 26 Stück hatten alles was das Herz begehrt.
Zu Mittag kam die Sonne und es wurde wieder warm, aber auch ein schöner Wind, der es erträglich machte. Die km verschwanden und nach 12 Stunden hatte ich schon fast 100 km in den Beinen und konnte immer noch langsam Laufen. Vom Mauerweg sah man leider in der Landschaft außerhalb von Berlin nichts mehr, denn es war eine ganz normale Gegend, so wie sonst auch überall.
Als die Dämmerung hereinbrach begann ich schon zu rechnen, ob es sich vielleicht doch unter 24 Stunden ausgehen sollte! Wenn man das schaffen sollte bekam man bei der Siegerehrung einen Button, das ist eine original Berliner Gürtelschnalle.
Es wurde finster und ich war schon 17 bis 18 Stunden unterwegs und war im schnellen Gehmodus übergegangen, den Laufen war nur mehr 100m drinnen und so ließ ich es bleiben.
Ich war alleine unterwegs im dunkel der Wälder und ab und zu kam ein Staffelläufer vorbei mit seinem Fahradbegleiter. Bei den letzten Laben sah ich ein paar Einzelläufer, die genauso ausschauten wie ich mich fühlte.
Aber alles hat ein Ende, so auch dieser längste Lauf meines Läuferlebens und ich durchlief die Ziellinie in sagenhaften 22 Stunden und 38 min. 100 Meilen rund um Berlin ich war begeistert.
Nach einem kurzen Nickerchen im Hotel war ich bei der Siegerehrung und bekam natürlich den Button und die Medaille umgehängt.
Am Montag gings zurück nach Hause und ich war ziemlich stolz das ich so eine Leistung abrufen konnte.
Liebe Grüße Ernst
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Ernst (Freitag, 01 Juni 2018 10:39)
Mein Saison Höhepunkt
161 km Geschichte hautnah erleben