Gleich vier Laufwunder Läufer stellten sich in diesem Jahr der Herausforderung 218km quer durch das Burgenland zu laufen.
Jedes Jahr schafft es nur eine handvoll Läufer diese Strecke zu bewältigen, so auch heuer, wo nur es nur acht Teilnehmer ins Ziel schafften. Darunter auch die drei Laufwunder Markus Hartlauer als Gesamt Dritter (29h 30min.), Gerald Kny (Vierter - 29h 57min.) und Ernst Bart (Siebenter - 40h 58min.)! Lediglich Michael Neundlinger beendete das Rennen vorzeitig, auch aus Rücksicht auf unseren 6h Lauf in zwei Wochen.
Ein großer Dank gilt auch den vier Verpflegungsteams, welche unsere Läufer auf dem Weg durch das Burgenland durchgehend betreuten.
UPDATE: Bericht von Sarah....
Liebe Laufwunder!
Sarah hier (Team Ernst). Nachdem ich, und hoffentlich alle anderen auch, ein bisschen Schlaf nachholen konnte, bin ich fit im Kopf um dieses total verrückte und spannende Wochenende in ein paar Worten niederzuschreiben.
Am Freitag gings los nach Bratislava in unsere Unterkunft um dort zu nächtigen damit wir Samstagmorgen keine weite Anreise zum Start des alljährlichen ARAB haben. Nachdem wir alle, Team Gerald (+ Melanie und Sarah), Team Markus (+ Olivia und Michi), Team Mike (+ Claudia und Angela) und wir (Ernst, Andrea und ich) gemeinsam am Abend in Bratislava noch Pizza und Pasta verdrückt haben gings ab ins Bett damit wir nächsten morgen gemeinsam in Kittsee für die 218 Kilometer nach Kalch am Start stehen können.
Markus führte das Feld lange Zeit an, gefolgt von Mike, Gerald und Ernst. Ein verrückter Fakt: von 14 Startern über diese Distanz sind alleine 4 Läufer vom Laufwunder Steyr - nicht schlecht. Es dauerte nicht lange und es wurde immer heißer und heißer was natürlich allen sehr zu schaffen machte. Markus zog uns gleichmal davon. Gerald, Ernst und Mike blieben das erste Stück ziemlich auf gleicher Höhe. Kräfte sparen war angesagt für die unerträgliche Hitze die uns am Nachmittag erwartet (kann mich auch nicht entscheiden ob Regen oder Sonne besser ist). Um 13 Uhr erreichen wir nach ca. 50km Checkpoint 1 in Eisenstadt. Eine lange Pause wird nicht eingelegt und Ernst macht sich gleich wieder auf die Socken. Immerhin war ihm Mike auf den Fersen. Ein Kilometer nach dem anderen verging und als es bereits finster war erreichten wir Checkpoint 2 in Oberpullendorf (104km). Ernst ist nicht unbedingt ein begeisterer Nachtläufer, aber hilft ja nix, die Temperaturen müssen ausgenützt werden. Die Stunden verliefen ziemlich schnell, aber das ständige warten im dunkeln hat Andrea und mir blöderweise mal die Augen zugedrückt, so musste uns Ernst, als er unser Auto erreichte aufwecken.
Wir entschieden, eine halbe Stunde im Auto zu schlafen um Energie zu tanken. Als wir wach wurden, sahen wir plötzlich, dass sich ein Läufer nähert und uns überholt, so gings flott weiter und Ernst konnte den Franzosen nach kurzer Zeit wieder überholen. Von den anderen Laufwundern wussten wir leider nichts wie es wem ging. Später erfuhren wir, dass Mike das Rennen leider gegen Mitternacht beendet hat. Irgendwann am Morgen als die Sonne wieder aufging und uns gleichmal zu spüren gab, dass auch der Sonntag wieder erhöhte Temperaturen aufweisen wird kamen wir in Kohfidisch (was für ein komischer Ortsname, 153km)bei Checkpoint 3 an. Wie zu erwarten blieb Ernst auch dort nicht lange sitzen und wir machten uns gleich wieder auf den Weg. Für Gerald und Markus gings da schon in den Endspurt. Und wie alle Jahre wieder wissen wir dass da auch der Kampf um den dritten Platz beginnt was für uns natürlich auch eine megainteressante Sache ist.
Hoch lebe whatsapp, sodass uns Michi und Olivia immer auf dem Laufenden hielten. Markus erreichte nach 29 Stunden und 29 Minuten den südlichsten Punkt Burgenlands, gefolgt von Gerald, der eine halbe Stunde später auf Platz 4 die Ziellinie in Kalch überquert. Wir kämpften uns noch zum letzten Checkpoint in Jennersdorf den wir knapp vor 17 Uhr erreichten. Jetzt wussten wir, dass wir ein zweites Mal in Finsternis laufen müssen, aber wir wussten auch, dass es jetzt keinen Halt mehr gibt, denn es waren nur noch 20 Kilometer bis zum Ziel. In einem Gasthaus holte Georg, der uns schon eine Weile begleitet hat und uns echt mega viel half, eine heiße Suppe, die Ernst neue Kräfte brachte.
Um ehrlich zu sein, der letzte Abschnitt war extrem hart, und niemand dachte dass wir so spät das Ziel erreichen. Irgendwo im nirgendwo hörten wir Autos auf uns zukommen mit viel Gehupe und Geschrei. Es waren die verrückten Laufwunderfinisher plus Team die Ernst nochmal kräftig anfeuerten, da wussten wir, es ist nicht mehr weit. Das letzte Stück ist trotzdem zäh, endlose Geraden und weit und breit keine Häuser in Sicht. So konnten Andrea und ich Ernst auch auf den letzten 5 km nicht recht motivieren, denn wer glaubt dass am Ende der Welt noch ein kleiner Ort namens Kalch kommt, indem Daniel (Veranstalter) und seine Freundin, 700 m nach der Ortstafel auf uns im stockfinsteren mit Medaille und kaltem Bier warten.
Wir haben uns erstmal gesetzt und ich denke es war für alle ein komisches Gefühl nach 40 Stunden und 58 Minuten um kurz vor Mitternacht endlich zu sitzen und nicht mehr weiter zu müssen. So, wer bis hierher gelesen hat, hat beinahe soviel Durchhaltevermögen wie Markus, Gerald und Ernst.
Herzliche Gratulation an euch total verrückten Ultraläufer, das sind wahnsinns Leistungen die ich und viele viele andere Menschen sich nicht erklären können. Somit verabschiede ich mich mit meinen paar Worten die etwas ausgeartet sind und wir sehn uns,
Mit lieben GrüßenSarah
Team Ernst
Sieger der Herzen
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Ernst (Dienstag, 11 Juni 2019 20:07)
Team Ernst am Start
Gerald (Freitag, 28 Juni 2019 18:16)
Wieder am Start, werde zum 5 x in Serie finishen!